Bei mir hat es mit Kind dann Klick gemacht: ich habe zuviele Sachen um mich herum, die mich im Alltag belasten. Wie klappts mit Kindern und dem Ordnung halten?
Kinder laufen und schreien, spielen mal hier mal dort mal da, kosten viel Kraft und machen Freude. Das alles wusste ich vorher, aber die Praxis sieht dann doch anders aus. Als mein Kind knapp ein Jahr alt war (und natürlich auch die Zeit davor), hatte ich riesige Probleme, Ruhe und Raum für mich zu finden. So kam ich zur KonMari Methode.
Kinder können einen also richtig durcheinander bringen. Aber: schon recht kleine Kinder sind mit Begeisterung dabei, das Spielzeug in hohem Bogen wieder in die Spielzeugkiste zu werfen. Klar heißt es auch mal „Nein.“ Auch ist es für sie wichtig, das „System“ zu verstehen, ihre wichtigen Sachen greifbar zu haben. Und auch nicht überfordert zu sein, wie im Kindergarten unseres Kindes haben wir zB auch nicht immer alle Bücher sichtbar in Griffhöhe, wir sehen zu welchen unser Kind schon greift, welche gerade beliebt sind, und welche noch oder wieder uninteressant sind. Dann können wir einfach austauschen.
Größere Kinder müssen beim Aufräumen und Ausmisten unbedingt dabei sein, selbst entscheiden können, was sie noch verwenden möchten, und wofür sie schon „zu groß“ sind. Sie wissen was ihnen Freude macht und was nicht, vor allem wenn es ihnen vorgezeigt wird und sie sehen wie Eltern/Bezugspersonen ihre Sachen in die Hand nehmen und intuitiv entscheiden, was sich gut anfühlt, was gerne getragen wird … Denn hier ist kaum Kopfarbeit dabei, das geht auch Kindern leicht von der Hand. So wirst du nur selten eingreifen müssen.
Beim Wegbringen von Aussortiertem gibt es hier viele Möglichkeiten. Abseits von Corona Zeiten (heute wurde ein weiterer Lockdown Light in Österreich verkündet) sind hier Kinder Flohmärkte, bei denen Kinder ihre (gut erhaltenenen) nicht mehr gebrauchten Spielsachen uvm. selbst verkaufen können, eine gute Idee. Und gerade Kinderkleidung ist immer sehr gesucht (sie wachsen ja so schnell) und findet rasch bei Verschenk- oder Tauschgruppen, oder zahlreichen Abgabestellen dankbare Abnehmer_innen.
Wenn du dich also für den KonMari Prozess, fürs Aufräumen entscheidest, es wird nicht immer einfach werden (gerade mit Kindern) aber ihr werdet sehr bald den Gewinn für euer Zusammenleben spüren. Deine Kinder (ab einem gewissen Alter) finden selbst alle ihre Sachen, sie können selbst (mehr oder weniger) Ordnung halten und brauchen etwas weniger Unterstützung als zuvor. Das bringt Ruhe in den Alltag. Für mehr Zeit für gemeinsame Unternehmungen, fürs Spielen, zur Ruhe kommen, als Familie sein.
Dann muss nur noch am Abend das liegen gebliebene Spielzeug in die Kisten, getragene Kleidung in die Wäsche (können Kinder schon sehr früh selbst) und ein Buch fürs Vorlesen ausgesucht werden. Klingt doch schon viel einfacher, oder?